Emil - meine Handtaste im Selbstbau

Meine Morsetaste soll für die Praxis taugen und obendrein auch ästhetisch anzuschauen sein. In der "Morsezeit" gab es unzählige Morsetasten in den verschiedensten optischen Ausführungen, der mechanische Aufbau war jedoch bei vielen sehr ähnlich. Auf beides kann der Selbstbauer zurückgreifen, das Rad muss nicht neu erfunden werden. Dem Durchschnitts-Hobbybastler stehen jedoch in der Regel nur begrenzte Möglichkeiten der Umsetzung zur Verfügung: Was nicht machbar ist, muss anderweitig gelöst werden. Was nicht passt, muss passend gemacht werden. 
Inspirationen fand ich bei den alten schweizer (wie auch den italienschen) Post- und Armee- Morsetasten. Ihr ansprechendes, klassisches Design wurde über viele Jahrzehnte von ihren Herstellern beibehalten. Es gefällt mir besonders gut. In ihrem mechanischen Aufbau gleichen diese Tasten sehr vielen Anderen: Der Tastenhebel ruht zwischen zwei seitlichen Backen mit den Achslagern für die Drehachse, welche quer durch den Tastenarm geht. Statt Kugellager fertige ich einfache Körnerlager an. Ihre Reibungskräfte sind für unseren Zweck ausreichend gering. Außerdem sind sie, anders als Kugellager, kostenlos. Die Enden der Drehachse sind zu Kegelspitzen geformt, die in hohlkegelförmigen Vertiefungen der beidseitigen Stellschrauben, den Gegenlagern, ruhen. Mit diesen lässt sich auch der Druck auf die Achse einstellen.
Tasten dieser Bauart haben üblicherweise zwei weitere Einstellmöglichkeiten:

  • Die verstellbare Hubhöhe ( = Abstand der Arbeitskontakte in der Ruheposition) mittels einer Stellschraube mit Rändelmutter am hinteren Ende des Tastenhebels
  • Der verstellbare Widerstand des Tastenhebels beim Drücken des Tastenknopfes durch Regulierung der Federkraft einer in der Nähe der Drehachse hinten angebrachten Zugfeder. Diese ist an einem in der Höhe frei beweglichen Stift mit einer Fixiermutter  eingehängt. Diese Konstruktion zieht den Tastenarm hinten mehr oder weniger stark nach unten in die Ruheposition.


Das Foto oben zeigt das erste Ergebnis meiner "Bastelei", den Prototypen, den ich wegen Materialmangel aus miteinander verklebten 10x10 mm Aluminium Vierkant- Stangenmaterial zusammengesetzt hatte.
Dieses Erstexemplar diente mir zur Überprüfung der Maße, der Bohrpositionen et cetera.

Ich verwendete nur wenige Grundmaterialien für den Bau der Taste: Ein paar Edelstahlschrauben und -muttern, Aluminium Stangen- und Blechmaterial, ein Stück Besenstiel für den Tastenknopf, Holz für die Grundplatte und eine Handvoll Rändelmuttern. Säge, Feile, Raspel, Bohrmaschine mit Bohrständer, Schleifpapier und Gewindeschneider, die Schieblehre! sind die Hauptwerkzeuge. Die weiteren Fotos zeigen das geeignete Material, Prototyp zusammmengebaut und komplett zerlegt, die Materialliste und meine Planungsskizzen.
Materialliste 
1 x Grundplatte Holz 12 x 6 x 2 cm (Buche oder ähnlich hart) 
1 x Federstahl Zugfeder beidseitig mit Ösen: 
Bei der Auswahl auf eine geeignete Federsteifigkeit/ Federkraft achten (Funktion: Zugfeder für den Tastenhebel). Sie wird größer mit 
a) Zunahme des Drahtdurchmessers (d), 
b) Abnahme des Windungsdurchmessers (DE) 

c) Abnahme der federnden Windungen (n)

2 x Rändelmutter dk 20mm, niedrige Form, Edelstahl DIN 467 M6 

1 x Rändelmutter niedrig, dk 12mm, Edelstahl DIN 467 M4

1 x Rändelmutter dk 20mm, hohe Form, Edelstahl DIN 466 M6 
3 x Schlossschrauben dk 15,45mm, Edelstahl A2 DIN 603 M6x40 
3 x Sechskantmuttern, Edelstahl A2 DIN 934 M6 
2 x Senkkopfschrauben M4x2
 Ein paar Edelstahlschrauben M4 (Kopf egal) zum Absägen oder Gewindestange M4 (Edelstahl) zur Gewinnung von ca. 13,5 cm Gewindestangenmaterial 
(Rändelmuttern, Schlossschrauben ca.1€/ Stück) 
Aluminium (bestellte Menge reicht für mehrere Tastenprojekte):
1 x Aluminium Flachstange Alu Flachmaterial Vierkant

Abmessung: 20x10mm ; meine Wahl: Länge: z.B. 750mm (~ 8,50€)
1 x Aluminium Blech Stärke 10mm AlMg3 AW-5754 Platte Zuschnitt Alu
;
meine Wahl: Länge: 75x200mm  (~11€) 

Ausgangsmaterial: Aluminiumstab und Aluplatte

Basic Alloy Material for DIY SWISS ARMY AND POST OFFICE KEY
bearings of DIY SWISS ARMY KEY by DL8ABH


Meine Vorgehensweise beim Bau der Taste

Es wurden ausschließlich Edelstahlschrauben und -muttern verwendet. Die Schlossschrauben mit breiten Köpfen dienen als Arbeits- und Ruhekontakt. Abgesägte Gewindestücke werden als Drehachse, Seitenlager und Stellschrauben umfunktioniert. Als Zugfeder habe ich eine auf ca.15 mm verkürzte Stahlfeder mit Drahtstärke: 0,3 mm, Außen: ø 3,5 mm, 20 mm lang aus meiner Bastelkiste zurückgegriffen. Die Bohrungen auf der Unterseite des Basisbrettes habe ich vergrößert und versenkt, um das Hervorstehen der Muttern zu beseitigen bzw. um der Zugfeder genügend "Spielraum" zu geben. Ich bemühte mich, die Maße der Einzelteile möglichst genau einzuhalten. Beim Aussägen der Grobformen sind immer ein paar wenige Millimeter hinzu zu rechnen, da sie nach dem Sägen mit der Feile oder Schleifpapier bearbeitet werden müssen, wobei sich die Längen  verkürzen. Identische Teile, wie die seitlichen Backen des Rahmens und die angebrachten  Bohrungen müssen identisch sein. Rechte Winkel müssen rechte Winkel sein. Dabei hilft der Bohrmaschinenschraubstock und eine Wasserwaage. Gebohrt wird mit einer drehzahlregelbaren Bohrmaschine im Bohrständer, anderenfalls werden die Bohrungen schief. Die Metallbohrer sind scharf und hart genug für das Bohren von Edelstahl. Als  Körnerlager dienen abgesägte Gewindestücke, z.B. die der beiden Schlossschrauben; mit dem unten in den Bohrmaschinenschraubstock senkrecht eingespannten Bohrer wird das oben in der Bohrmaschine eingespannte Gewindestück 100ig zentriert aufgebohrt. Als Drehachsenstück dient ein abgesägtes Gewindestück, das beim Kürzen einer M4 Schraube übrig war. Zum Anspitzen wird es in die Bohrmaschine eingespannt und bei langsam laufender Maschine schräg abgefeilt. Diese Methode gilt ebenso für die Herstellung des spitz zulaufenden Arbeitskontaktes.
Und auch sehr wichtig: Bei allen Arbeiten an den Werkstücken befolgte ich die geltenden Sicherheitsbestimmungen. Tragen einer Schutzbrille, Entfernen von 

losen Kleidungsstücken, langem Haar, Ringe, Schmuck vor Beginn der Arbeit war Pflicht.


 Werkarbeiten bergen immer ein gewisses Gefahrenpotential in sich. Daher mein ausdrücklicher Hinweis, dass mein Artikel keine Bauanleitung darstellt, sondern eine informative Projektdokumentation. Sollte jemand Informationen daraus für sein eigenes Projekt entnehmen, tut er es eigenverantwortlich aus freien Stücken. Ich schließe für diesen Fall jegliche Haftung für Schäden an Gesundheit, Leib und Leben sowie Sachen ausdrücklich aus. Die Sicherheitsvorschriften können im Internet nachgelesen werden (Stichwort: Schutzmassnahmen am Arbeitsplatz,  Sicherheit im Werkraum – Umgang mit Werkzeugen) 



my finished DIY product: The perfect handmade Morse Hand Key of classic SWISS design by DL8ABH

Das Endprodukt: Meine perfekte handgemachte Handtaste im "Swiss/ Italian Design"


Mag. Loop ohne Schnick und Schnack  - eine alltagstaugliche Indoor- Sende-Empfangsantenne für 40m/30m/20m

Homebrew Magnetic loop antenna 40,30, 20m band




Das günstige Umfeld für Drahtantennen ist die freie Natur, draußen außer Haus, für den Indoor- Betrieb einer Antenne kann die Magnetische Schleifenantenne (Magnetic Loop) die bessere Wahl sein:
- gute Selektivität/ Richtwirkung
- gute Abstrahlung der magnetischen Komponente auch durch Wände
- guter Signal-Rausch-Abstand - Signal-to-Noise Ratio 
- geringe Aufbauhöhe
- geringer Platzbedarf
- guter Wirkungsgrad bei den Highbands

Eine effektive Schleifenantenne setzt eine sorgfältige, verlustarme Konstruktion voraus. Für den Selbstbau der nachfolgenden Loopantenne kamen mir die Erkenntnisse aus dem "H13 Magnetic Loop-Projekt(2019) sehr zugute. Diese sind unerlässlich!!
- Luftdrehkondensator mit möglichst großem Plattenabstand -----> Überschlagsfestigkeit
- breite Kupferbahnen als Zuleitungen, großflächig an den Bauteileübergängen (Buchse- Leitung-Kondensatoranschluss) ----> Minimierung der Ohmschen Verluste
- Formstabilität von Loopschleife und Speiseloop -----> stabiles SWR nach Abstimmung

Details:
 Loopschleife:
- Umfang: 3,50m
Kabeltyp: BELDEN  VENLO HOLLAND 2014 H2000  FLEX SUPER LOW LOSS 50 OHM CABLE
Speiseloop:
- Umfang: 1/5 U Loopschleife
Verbindungen:
2 PL-Buchsen für Abstimmgehäuse
3 PL-Buchsen für Speiseloopgehäuse
Einbaugehäuse: aus dem Elektrohandel, ca.11,5x16x8 cm
Drehkondensator: aus der Bastelkiste mit ca.1mm Plattenabstand, ca. 100 pf mit
Festkondensatoren: Keramik Hochvolt (3-5KV) je 100pf (zur Erhöhung der mögl. Endkapazitat.
Besser wäre natürlich ein Drehko mit höherer Endkapazität, aber nicht vorhanden
Glimmlampe als Resonanzanzeiger
Halterohr: Selfi-Teleskoprohr, Länge 110 cm
Befestigungsmaterial /Schrauben/ Klettmanschetten, Drehknopf aus der Bastelkiste


Erster Eindruck: Antenne lässt sich stabil auf Frequenzen im 40, 30 und 20m Band abstimmen. 
Mit SWR < 1:1,5. Dieses bleibt relativ unverändert bei Annäherung der Hand, Erschütterung, Wind. Der metallerne Telekopstab zeigt keinen Einfluß auf die Abstimmung.
Nun ein paar Fotos nach dem Motto: Lass Bilder sprechen! 

Morsetastenbau - Meine erste DIY Handtaste:


THE PUMP KEY

Der Bau einer selbst entworfenen und mit einfachen Werkzeugen am Schreibtisch hergestellten Morsetaste "hat etwas": Das Werkeln trainiert die handwerklichen Fähigkeiten und fördert die Kreativität.  
Was ich bis dato nicht wußte: Die Bemaßung einer Morsetaste unterliegt den Gesetzmäßigkeiten des "Goldenen Schnittes", und die Dimensionierung aller Teile einer  Morsetaste mit optimalen ästhetischen, mechanischen und der menschlichen Anatomie optimal angepassten Eigenschaften ist eine wahre Kunst.

DIY Halbautomatische Morsetasten

Two different replica of a vibroplex bug model

Aller Anfang ist schwer! Der Weg hierher war nicht einfach für mich: Zunächst muss man sich mit der Funktionsweise solcher Tasten, dem Zusammenspiel aller Einzelteile auseinandersetzen. Dann muss man sich über die zum Nachbau notwendigen Arbeitsschritte und somit über die an den Nachbauer gestellten handwerklichen Fähigkeiten im Klaren werden. Und schließlich sind die geeigneten Materialien und die benötigten Werkzeuge zu beschaffen, wobei zu den im Bastelkeller bereits vorhandenen einfachen Bearbeitungswerkzeugen die Anschaffung eines halbwegs tauglichen Bohrständers für die existierende Bohrmaschine als größter Finanzposten zu Buche schlug. Nicht zu vergessen: Die besten Tipps und Hilfestellungen bei der Metallbearbeitung, wie beispielsweise das zentrierte Bohren in die Stehbolzen oder planes rechtwinkliges Schleifen kamen von Youtubern im Internet. Mit viel Fleiß und Sorgfalt enstanden die hier gezeigten
handgefertigten Morsetasten. Die "frühen" Schöpfungen offenbaren noch meine drei bis dahin ungelösten Hauptprobleme beim Aufbau der Tasten:
1. Wie bekomme ich eine formschöne aber zugleich feste Verbindung der Schwingfeder an den Schwingarm hin?
2. Woher oder wie bekomme ich eine funktionierende Dot-Feder?
3. Wie oder woher bekomme ich die Silberkontakte?
ad 1.
Anfangsversuche, das verwendetete Sägeblattteil zu lochen, um es vernieten zu können, scheiterten. Selbst das Bohren mittels hochwertiger Titanbohrer war unmöglich: Nach einem Loch waren auch diese hin, stumpf!
Die Lösung mit Aluminium Quetschhülsen (aus dem Campingbereich) funktionierte, sah aber sehr klobig und unschön nach DIY-Bastelei aus (s. meine frühen Vibroplex Clone).
Dass man Sägeblätter, also Federstahl, nach entsprechender Vorbehandlung weich- und hartlöten kann, darauf kam ich erst durch Anregungen aus Internetforen.
ad 2. und 3.
Das Ergebnis nach meiner langen Internetsuche offenbarte: Es gibt nirgendwo auf dem Weltmarkt so etwas Ähnliches, das man als guten Ersatz für die in den  Schwingtasten verwendete Punktfeder verwenden könnte. Außer, man kauft diese als Ersatzteil direkt bei Vibroplex, oder man hat das Glück, diese auf dem Gebrauchtmarkt zu entdecken!
Also ist der Eigenbau dran! Lange überlegte ich, woher man ein geeignetes Stück Federstahl in passender Stärke her bekommen könnte. Ein Einfall war dabei, das entsprechende Blättchen einer Fühlerlehre zu entnehmen. Aber irgendwie hatte ich diesen Einfall wieder verworfen. Vor kurzem fand ich in dem unbedingt lesenswerten Bericht über eine Tastenreparatur "THE MYSTERY BUG" von

John Dicker, VE3CSJ SKCC 17103 and Gary Johnson, NA6O SKCC 833 genau meine ursprüngliche Idee wieder. Offenbar wird irgendwo auf der Erde jede Idee mehrmals geboren! Und dann fiel mir gleich noch eine weitere Materialquelle ein, die unbemerkt in meinen Keller lagerte: ein Satz billiger Spachteln aus dünnem Federstahl.  Beide Quellen eignen sich 100% für eine kostengünstige Produktion der begehrten Dot-Feder. Mit einer einfachen Blechschere aus dem Werkbereich lassen sich (viele) Federn problemlos ausschneiden und um einen dünnen Stab (2-3 mm, Schweißdraht oder Ähnliches) gebogen in die gewünschte Form bringen. Mit Silberlot, Flußmittel und Gasbrenner wird eine "Perle" als Silberkontakt aufgeschmolzen, oder, wenn man zum Perfektionismus neigt, ein entsprechend kurzes Stück 925er /935er Silberdraht mit ca. 3- 4mm Durchmesser (mögl. Bezugsquelle Ebay: Kunsthandwerk) auf ein Federende als Kontakt aufgelötet. Mit ein paar Vorübungen gelingt das Hartlöten immer besser.
 


  

very nice hand crafted semi-automatic bug clone
my second replica of a vibroplex bug


Simplizität und Eleganz:

semi-automatic morse keys

handcrafted by DL8ABH
-unverkäuflich
-Nachbau willkommen!

DL8ABH' S Logo for his handmade DIY semi-automatic morse keys

Single Lever Bug Key

Double Lever Key



Amateurfunk DIY-Projekt: Schlackertaste selbst gebaut


Autor: Wolfgang Palme, DL8ABH

1. die Idee

Der Markt bietet dem heute CW-aktiven Funkamateur ein ständig wachsendes Angebot an elektronisch unterstützten Morsegerätschaften, wie EL-Bugs mit und ohne Sensortasten, Keyerelektronik mit und ohne Speicher oder "Papageifunktion", vollautomatische Kontest-Keyboards usw. ....... Wer folglich der Meinung ist,  für die über Jahrzehnte bewährten  traditionellen Gebevorrichtungen, wie Handtaste oder die semi-, und vollautomatischen  mechanischen Tasten wäre kein Platz mehr im Shack, der irrt gewaltig!
Alte Tasten finden, wie z.B. Ebay zeigt, gerade jetzt wieder zunehmend ihre Käufer, und das für zum Teil recht stattliche Summen. Und das Angebot an neuen konventionellen Hubtasten und (Vibroplex-) Bugs sowohl  der noch verbliebenenen Traditionsmarken, wie auch vieler neu gegründeter Marken, ist auf jeden Fall üppig.

Einige unter uns finden jedoch einen besonderen Reiz im Selbstbau von Afu-Gerätschaften: Sei es das selbst aufgebaute Transceiver-Kit, das vollständig als "homebrew" konstruierte Antennenanpassgerät,  die selbst geschneiderte Antenne usw.
 Ich denke dabei an den Wahlspruch des verdienten OM Peter Zenker, DL2FI (SK):   "Der Amateurfunk wird wieder wahr, wenn Amateurfunk wird, wie er war." und der damit die Wiederentdeckung des Selbstbaus im Amateurfunk proklamierte.
Warum sollte man da nicht den Selbstbau einer funktionierenden und einsatztauglichen Morsetaste in Angriff nehmen?

2. grundsätzliche Vorüberlegungen
Wozu der Tastenbau?
- Spaß am kreativen Schaffen, Freude am Endprodukt
- Meistern von "kniffligen" Aufgabenstellungen (Konstruktion, Funktion und Design)
- Schaffung einer funktionsfähigen Morsetaste
-sinnvoller Verbrauch von "Rentnerfreizeit"

3. Was beabsichtigt dieser Artikel?
Die folgenden Zeilen sollen die Planungs- und Arbeitsschritte beim  Bau einer  semi-automatischen Morsetaste mit Gebrauchswert im Shack dokumentieren. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um eine alle Aspekte beinhaltende "Bauanleitung", wie man es beispielsweise von einer Architekten-Bauzeichnung  erwarten würde. Ich dokumentiere hier mein von mir gewähltes Vorgehen beim Aufbau einer solchen Taste. Die Ausführungen sollen Demjenigen Hilfen und Unterstützung  bei der Planung und Realisierung dieses oder eines ähnlichen Tastenselbstbauprojektes geben, der deren bedarf. In vielen Fällen werden ihm dann Lösungsmöglichkeiten  bezüglich Materialwahl, Design- und Konstruktionsfragen  aufgezeigt und langwieriges, lästiges Grübeln bleibt ihm erspart. Aber auch dem kritischen Selbstbauer bieten sich viele Ansatzpunkte für eine intensivere Auseinandersetzung. ........ 

handmade semi-automatic telegraph keyer website: dl8abh.com
very rare japanize bug clone (diy by dl8abh.com)


DIY Projekt  Vollautomatische Schlackertaste mit mechanischer Punkt- /Stricherzeugung - 

"The MelVa Morse Key" by DL8ABH

Eine Fotodokumentation der Entwicklungsstufen - unkommentiert

Aufbaustufe 1

Der Rahmen-the frame

Making a full automatic bug: parts of the frame
Making a full aotomatic bug: frame assembled

Aufbaustufe 2

Drehzapfen (Achsen)- Pivots, mittlerer und seitliche Tastenhebel - lever arms, Stellschrauben, 

Aufbaustufe 3

Stabschwinger und Stahlfeder - vibrator arms , main springs

Aufbaustufe 4

Fingerstücke (finger pieces)- Schwinghebelmontage
 (key partly mounted)

Aufbaustufe 5

Überarbeitung der mechan. Teile, Stellschrauben, Dot- und Dashkontaktbolzen, Dämpfer

Aufbaustufe 6

Kontaktfedern (contact springs), Dot-Dashkontakte, Gewicht, Justierung

Das Resultat meines bislang anspruchsvollsten DIY-Projektes:  


THE MELVA MORSE Key 

(made by DL8ABH) 

fully automatic mechanical Bug key  homemade by DL8ABH
2very rare clone bugs DIY: dl8abh.com

Projekt: Monsterloop

Alurohr, 35 mm Stärke, Ring ca 93 cm
Annecke Kondensator, spannungsfest bis 100 Watt.

effektiver Betrieb für 20m, 15m, 10m Frequenzerweiterung mit 200pf für 40m, 100pf für 30m (paralleles Anklemmen)
Koppelschleife kann verformt und in alle Richtungen verdreht werden und ergibt so optimale Impedanzanpassung. Nach Berechnung durch das Mag. Loop Programm von DG0KW beträgt der Wirkungsgrad dieser Antenne immerhin fast 44% bei 20m Bandbetrieb; er nimmt mit sinkender Frequenz schnell stark ab und mit steigender Betriebsfrequenz umgekehrt schnell stark zu.

Z-Match - QRP-Antennentuner für ca. 20€

Der QRP-Outdoor Funker kommt um den Einsatz eines "guten" Antennentuners nicht herum:  Die für jedem Standort spezifischen Ortsfaktoren, wie Relief, Boden, Untergrund und Vegetation, die vorhandenen Montagemöglichkeiten und nicht zuletzt die "Antennenumgebung" 
(Wald/öffentlicher Park/Industriegebiet /Wohnsiedlung)  bestimmen den verwendbaren Antennentyp und/oder haben entscheidenden Einfluss auf das Abstrahlverhalten und  den Wirkungsgrad der eingesetzten Antenne. Schnell erweist sich die zu Hause "errechnete" Antenne als fehlangepasst. Das Tuning sollte schnell, mit wenigen Handgriffen, ohne Zerstörung der Endstufentransistoren und mit möglichst geringer  Durchgangsdämpfung erfolgen. Wer QRP macht, hat nichts zu verschenken! Ich habe die besten Erfahrungen mit meinem kleinen Z-Match ATU vom EMTECH gemacht, dessen Schaltungsdesign auf W6JJZ in Verbindung mit der (bereits beschriebenen) Widerstandsmessbrücke mit LED-SWR Indikator nach N7VE geht.

homemade QRP Z-Match Tuner , inside look

Foto oben "QRP Tuner Kit" Quelle: Ebay.de

Die Idee:

Jetzt interessierte mich die Frage, ob man das gegenwärtig bei Ebay und vielen anderen Händlern äußerst günstig angebotene Antennentuner-Kit (T-Netzwerkkonfiguration) nicht auch als Z-Match modifiziert aufbauen könnte?
 (Bei Ebay u.a. zu finden als: "DIY QRP Manual Antenna Tuner 1-30Mhz 15W)

Im folgenden geht es mir in meinem Beitrag weniger um Schaltungsdesigns als vielmehr um die praktische (mechanische) Herausforderung, einen bestimmten gegebenen Schaltungsaufbau in eine vorhandene Box unter Verwendung möglichst vieler vorhandener Bauteile sinnvoll unterzubringen und so ein gebrauchsfertiges Gerät mit besserem praktischen Nutzen für die Funkerei zu fertigen. 



Nimmt man sich die Stückliste des chinesischen ATU-Kits vor, so findet man die meisten Bauteile, die auch für eine Z-Match Variante nutzbar bzw. identisch sind.
- Das Einbaugehäuse ist von hochwertiger Qualität,  passgenau und wasserdicht verschraubbar. Das Material lässt sich wunderbar bohren und entgraten. Allerdings wird es angesichts der Menge der zu verbauenden Komponenten recht eng im Innern vorgehen, was eine genaue Planung der Positionen und Bohrungen erfordern wird.
- Im Kit ist eine Platine enthalten, die die komplette und Platz sparende Aufnahme der Widerstandsmessbrücke mit der LED-Anzeige ermöglicht, statt eines "fliegenden" Aufbaus, was ich als großes Plus bewerte.
- Für den Aufbau des Z-Match wird in der Literatur im Allgemeinen der Amidon Ringkern T 130-2 verwendet. Im chin. Kit befindet sich ein kompakterer T 106-2. Verwendet man diesen Toroid, sind vermutlich neue Windungszahlen zu berechnen bzw. empirisch zu ermitteln. Ich habe mir für ca. 1,50€ den größeren Ringkern besorgt.
- Die im Kit vorhandenen Drehkondensatoren sind für die geplante Modifizierung unbrauchbar!  Es handelt sich leider um 2 Einzeldrehkos mit je nur 1x 260 pf. Wir benötigen 2 Doppeldrehkos mit je 2x 250 bis 2x 500 pf oder so ungefähr. Das wird schwierig!!  (Eventuell reicht nur ein Doppeldrehko zusammen mit einem Einzeldrehko aus. Entsprechende Schaltungen sind im Netz.) 
- Für die Widerstandsbrücke liegen drei 51Ohm 2W Widerstände bei. Ich verwende je zwei 100Ohm 3W in Parallelschaltung.
- Beide BNC Buchsen können verwendet werden. Ich entscheide mich für PL Buchsen.
- Man benötigt dazu noch einen Doppelschalter "ein-aus-ein", einen spannungsfesten (min 1KV) ca. 500 pf Kondensator, einen "an-aus" Schalter und zwei Bananenbuchsen. Den Rest liefert die Bastelkiste.

Die Schaltung: 
Aus urheberrechtlichen Gründen verzichte ich auf die Wiedergabe eines Schaltplanes des geplanten Z-Match- Antennentuners aus dem Internet. Dort finden sich mehr als genug. 
Bestens erklärend ist auch der fünfteilige YOUTUBE  Videobeitrag von 

W5CYF/ Tinker John: Emtec ZM- 2  QRP Antenna Tuner (ATU) A Build along, part 1-5. 

                                       Schaltplan oben: Quelle: Ebay
Chinesischer ATU in T-Konfiguration mit der zu übernehmenden Widerstandsbrücke mit LED-Anzeige

Aufbau/Einbau: "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte."

Zunächst geht es um die stabile Positionierung der Abstimmkondensatoren und der PL-Buchsen

gelb= Masseverdrahtung und Linkschalter mit Massebuchse
Bild links unten= Platine mit Widerstandsbrücke mit SWR- Indikator, mit "TUNE"/"OPERATE"- Schalter

Achtung: Beschriftungsfehler auf der Platine der Messbrücke.
Die Kennzeichnungen 2 und 7 der beiden Ringkernbewicklungen sind vertauscht: Wicklung 2 kommt an Stelle der mit 7 Windungen und umgekehrt.

Anmerkungen:
Bild links: Alle Verbindungsleitungen kurz halten. Die Anschlüsse der Koppelspule werden verdrillt verlegt.
Bitte beachten: Fehler in der Skizze. Anschluss Nr. 7 muss Nr. 5 heißen (Nr. 7 gibt es nicht.)
Skizze mitte: Eingang ist PL1, Ausgang PL2. Kondensator B von DC1 zusammen mit einer weiteren Festkapazität C3 schaltbar und parallel zu Kondensator A gelegt. Sie leiten über zur Widerstandsmessbrücke (nicht im Schaltplan). A und B vom Doppelkondensator DC2 tunen im Zusammenspiel mit der Toroidspule. 

finished QRP Z-match in a snall box


Das Franzis-Röhrenradio - Ein 6J1-AUDION im Amateurfunk-Style 

Das "Franzis-Röhrenradio zum Selberbauen" ist schon seit ein paar Jahren auf dem Markt und führt den Bastler zurück in die nostalgische Zeit, als Elektronik Technik mit Röhren bedeutete. Schwärmen Sie auch vom leuchtenden Glimmen der Glaskolben in den Verstärkern und Radios, der Tonqualität, dem vollen Sound - vor allem der Bässe? Auch empfangstechnisch brachten die Röhren bis zu ihrer Ablösung durch den Transistor  Erstaunliches zustande.
Es ist nicht verwunderlich, dass vor ein paar Jahren in der Zeitschrift CQ-DL des DARC ein Artikel zu diesem Franzis- Röhren Kit erschien, der sich mit seinem Schaltungsdesign und seiner Verwendbarkeit als Amateurfunkempfänger beschäftigte und sogar eine Erweiterung zum Zweikreiser schaltungstechnisch beschrieb. Ich suche schon seit längerem einen ganz! einfachen Röhrenempfänger für den QRP-CW- Betrieb in Verbindung mit meinen beiden AC1-Junior QRP- Röhrensenderchen von GlowBug-Kits (s. meine Home-Seite). Die ersten Versuche habe ich bereits unternommen: Das Dekodieren der Gegenstation im QRP-CW QSO wird nicht einfach, aber es müsste gehen! Ich liebe es, zu probieren, was mit minimalistischer Technik machbar ist. Der Aufbau des Audions erfolgte gemäß der Anleitung, nur dass ich in den Abstimmkreis einen zweiten Drehkondensator mit ca. 90 pf als "Bandspreizung" zugeschaltet habe. Der tunebare Frequenzausschnitt ist dadurch stark beschnitten, aber ich bekomme das 40 Afu-Band brauchbar rein. Das originale Radiogehäuse (bedruckte Pappschachtel) musste selbstredend durch eine in der Gründerzeit des Radios beliebte "offene" Variante ersetzt werden.

Generell bitte ich an dieser Stelle einmal um Verständnis, dass ich in meinen Artikeln auf Grund der juristischen Bestimmungen des Copy Rights die Wiedergabe von Schaltungen umgehe. In den meisten Fällen sind die zugrunde liegenden Schaltungen durch meine Quellenverweise leicht im Netz aufzufinden!


verwendete Quellen:
- Kainka, Burkhard: Das Franzis-Röhrenradio zum Selberbauen, Franzis Verlag GmbH, 85540 Haar, 2021

 - Schaltplan des Franzis-Röhrenradios in:
- Kainka, B. u. Lärmer, F.: "Hybrid-Empfänger für KW", in: CQ DL 9-2021




Rock-Mite II-Eine wirklich kleine QRP-Station

Ja, diese winzigen Gerätchen standen schon eine ganze Weile unbeachtet in meiner Vitrine. Es mag dem Einen oder Anderen ähnlich ergehen: Nach dem konzentrierten Aufbau eines Kits, bei der die Freude über erfolgreiches Vorankommen gleich neben dem totalen Frust bei offensichtlichem Murks eng beieinanderliegen, befällt mich nach geglückter  Fertigstellung das große Desinteresse. "Alles geht! Ich habe fertig."
Jetzt, in 2022, in Erwartung der guten Propagation, ist die Vorfreude auf QRP-DX zurück und habe ich die Rock-Mites neu entdeckt!
Es handelt sich hier nicht um die billigen Imitationen gleichen Namens aus China, sondern um die "originalen" Rock-Mites aus den USA! Designed wurden sie ursprünglich vom bekannten Entwickler Dave Benson (K1SWL) von "Small Wonder" und nach dessen Ruhestand und Geschäftsaufgabe als modifizierte (verbesserte) Version weiter von Rex Harper (W1REX) mit seiner Ein-Mann-Firma "QRPme" in Maine/USA vertrieben. QRPme bietet dem QRPer eine ganze Fülle interessanter QRP-Gadges/ Kits zum Erwerb. Für uns hier bedeutet das leider, dass wir neben den hohen Versandkosten auch durch  Einfuhrsteuer und Zollabgaben gebeutelt werden.
 Der Rock-Mite II ist ein kleiner vollständiger QRP-CW-Transceiver, der mit seinen Abmessungen  120x60x35 mm in der Hemd-oder Hosentasche verschwindet. Schaltungstechnisch ist es ein Quarz-gesteuerter Direktmischer mit festgelegter Frequenz für entweder 8o, 40, 30, 20 oder 10 m. Ich hatte mir ein Gerät für 30m (10.116/17 MHz) und für 20m (14.059/60 MHz) gebaut. Seit seiner Vorstellung in der Urversion auf dem QRP-Treffen "Lobstercon" an der Küste von Maine im Jahre 2002 sind mehr als 10.000 Rock-Mites gebaut und betrieben worden.
Was zeichnet dieses Gerät aus?
- Power Output ist 0,5 W (bei Modifizierung knapp 1W möglich) bei 12 V Betriebsspannung
- kann mit einer 9 Volt Blockbatterie betrieben werden.
- hat einen eingebauten Seitenton (700 Hz)
- hat einen eingebauten Picokeyer RM von Hamgadges, funktioniert aber auch mit einer Hubtaste
- Durch einen Umschaltknopf sendet er und empfängt entweder im oberen oder unteren Seitenband, wodurch man QRM ausweichen kann (reversible offset).
- Der Rock-Mite verwendet zwei Kristalle. Der eine wird im Lokaloszillator für Sender und Empfänger verwendet. Der zweite wird als Empfänger-Front-End-Filter verwendet. Dieser Quarz reduziert die am Empfängermischer gerade beim 40m Band vorhandene SWBC-Energie erheblich, wodurch unerwünschter SWBC-Empfang drastisch reduziert wird.
- QRPme liefert eine sehr ausführliche und detailiert gegliederte Aufbauanleitung, die man sich vorab auch schon auf seiner Webseite für alle Rockmite -Modifikationen (Band, Powermodifikation, Picokeyer- Manual etc.) anschauen bzw. downloaden kann.
Der Rockmite war ursprünglich ein Gerät ohne Hardware und Gehäuse, zum Einbau sollte die in QRP-Kreisen berühmte Altoid-Pfefferminz- Schachtel oder Ähnliches dienen. Die Hardware ist meines Wissens nach heute mit dabei, jedoch nicht das entsprechende Gehäuse für den Rockmite.
Ich konnte mir seinerzeit aber (Gott sei Dank) ein passendes Gehäuse mit allen Bohrungen und den Beschriftungen mit bestellen. Ich mag einen ordentlichen, "kommerziellen" Look meiner Geräte lieber.
Wer über diesen kleinen QRP-Transceiver mehr, ausführlichere Informationen möchte, den verweise ich auf die entsprechende Website von QRPme.
 Link: QRPme - QRP FUN in cans, boxes and from scratch!

 


60 Minuten-Kitchen Project:

Effiziente Dx - Kurzwellenantenne 

 oben: 10 m Band - T2LT aus einem Stück RG-58


Meine momentane Lieblingsantenne für portablen und mobilen Funkbetrieb ist die T2LT, auch „Sleeve-Antenne" genannt, ein simpler, vertikaler, elektrisch mittengespeister Halbwellen-Dipol mit einer-physisch betrachtet- trickreichen Endspeisung. Ihr einfacher und schneller Nachbau mit wenigen Materialien und ihre überzeugende DX-Performance auf Kurzwelle machen sie zu einem lohnenswerten Bastelprojekt für Newcomer und „alte Funkhasen“. Die T2LT ist in ihren verschiedenen Varianten in der Literatur mannigfach und ausführlich beschrieben, und bei YouTube gibt es dazu eine ganze Reihe gut gemachter Videos, so dass ich auf die Wiedergabe theoretischer Überlegungen zu dieser Antenne verzichten und auf die genannten Quellen verweisen möchte. Meine hier vorgestellten Antennen  beruhen im Wesentlichen auf den in den Videos von Michael, DL2YMR  (YouTube Kanal: DL2YMR- Der AFU-Channel) und Heinz, DL8MH (YouTube Kanal: Heinz- just me) zur T2LT gelieferten Bauvorschlägen und sind nicht Produkte meiner eigenen Kreativität. Schön dass es noch OMs mit Hamspirit gibt, die ihr Wissen und Können mit Anderen teilen. 

Will man das Prinzip der T2LT Antenne für mehrere Bänder nutzen, empfiehlt sich der Aufbau einer T2LT- Multibandantenne. Das spart viele Meter Koaxialkabel und Transportgewicht! Die Idee und der Konstruktionsvorschlag stammen wohl von Heinz, DL8MH. In seinem YouTube Video (s. Link unten) widmet er sich ganz dieser Antennenvariante:
             
Materialien:

Vielleicht finden Sie im Shack noch ein paar Meter RG-58. Damit haben Sie bereits das Grundmaterial.

Weiter benötigt man:

2 PL- (UHF-) Stecker

3 Bananenstecker

einige Meter Litze oder Schaltdraht

ein UHF-Verbindungsstück

ein paar Kabelbinder

eine Lüsterklemme (etwas größer als normal)


Projektziel:
Wir bauen damit einen resonanten Halbwellendipol mit auswechselbarem Strahler für den Mehrbandbetrieb ( hier als Beispiel: für 10, 15, 20 m), der sich an einem Teleskopmast oder „frei“ hängend an einem Ast oder sonstigem Aufhängepunkt betreiben lässt. Aber auch eine horizontale Verspannung, z. B. auf dem Dachboden als "unsichtbare" Stealth Antenna sollte gut funktionieren. Das Problem mit dem Gegengewicht bei anderen Antennentypen wäre jedenfalls per se gelöst!
 

Ablängen des Koaxkabels: 

Die benötigte Koaxkabellänge errechnet sich aus:
 1. Anschlusskabelstück (mit Stecker) +
 2. Choke/ Mantelwellensperre (10 Wdgn. mit ~10 cm Durchmesser) +
3. Lambda/4 Stück (= unterer Dipolschenkel)
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ad 1. Das Anschlusskabel könnte 0,30 m betragen +
ad 2. Für den Choke sind ca. 3,25 m Koaxkabel nötig +
ad 3. Um den Mehrbandbetrieb (durch Verändern der Strahlerkabellänge und Austausch der zweiten Strahlerhälfte (Antennenlitze) zu ermöglichen, dimensionieren wir die Koaxialkabellänge entsprechend der größten Wellenlänge, hier: 20 m Band: Lambda/4 =5,03 m
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Arbeitsschritte:
1. 8,60 m werden abgelängt, das Kabelstück beidseitig mit je einem UHF-Stecker versehen. 

 2. Wir messen von einem Ende des Koaxkabels die Lambda/4 Strahlerlängen für das 20 m Band 

   (= 5,03 m), das 15 m  (=3,36 m) und 10 m Band (=2,47 m) ab und markieren gut sichtbar die Strahlerenden bzw. deren  unmittelbaren Übergang in den Choke.

3.  Für das 20 m Band rollen wir das Kabel möglichst sorgfältig zu einer Spule mit ca. 10 cm Durchmesser und 10 Windungen auf und stabilisieren die Spule mit einem oder zwei wiederverschließbaren Kabelbindern oder Klettbändern. Es sollten ca. 30 cm als Anschlusskabel übrig bleiben.

4.  Wir schneiden die oberen, steckbaren Dipolschenkel = Lambda/4 Stücke ( ( 5,03 m + 10 cm Sicherheit) von der Litze/ dem Draht zurecht und befestigen daran jeweils einen Bananenstecker. Auf den PL-Stecker des Koaxialkabels schrauben wir einen PL-Verbinder. Dieser dient zur mechanisch stabilen Aufnahme des Bananensteckers mit Strahler. 

5.  Das obere Ende des Strahlers wird als Schleife durch die Lüsterklemme gesteckt. 

Somit ist der Abgleich der Antennenlänge durch Verschieben der Schlaufe möglich und auch eine Aufhängemöglichkeit der Antenne geschaffen.

6. Fertig ist die "Multibandantenne", die sich durch Verlängern oder Verkürzen  des Koaxialkabelabschnittes entsprechend der Bandmarkierungen nach Auflösen und Neuwickeln der Mantelwellensperre und Auswechseln des oberen Strahlerteils auf beliebige Bänder zwischen 20 und 10 m abstimmen lässt. Dabei ändert sich selbstverständlich die Länge des Zuleitungsstückes: Von 20 - 30 cm bei der 20 m Band Einstellung wächst die Länge der Zuleitung bis auf über 4 m beim 10 m Band an. 

Dimensionierung der Luftspule -Gleichtaktdrossel nach G3TXQ 

Wie bereits erwähnt, im Netz findet man sehr, sehr viele Bauvorschläge für die T2LT Antenne. Verwirrend ist aber, dass gerade bei der Dimensionierung der Gleichtaktdrosseln (Durchmesser, Windungszahl) eine Beliebigkeit vorzuherrschen scheint. Das macht es dem Antennenbauer nicht gerade leicht, das Richtige aus diesem „Angabendschungel“ heraus zu fischen. Wie sind die erforderlichen Gleichtaktdrosseln der T2LT zu dimensionieren? 


Hilfe bringt die Tabelle von G3TXQ 

( http://www.karinya.net/g3txq/chokes/): 


Aus ihr lassen sich die folgende Windungszahlen für RG-58 Luftspulen mit einem Durchmesser von 4,24'' ~10,8 cm herauslesen: 


AFU-Band                  Windungen (d = 4.25'') 

20 m         ---------------->        10 (-15) 

17 m         ----------------->       10 

15 m         ----------------->         7 

12 m         ----------------->         7 (-5) 

10 m         ----------------->         5 



Beim Bandwechsel müssen die Windungen der Luftspule unserer „Multiband“ T2LT verändert werden. 


Anmerkung:  Für den Betrieb als 20m Band Antenne ist der Halbwellendipol  für den Portabelmastbetrieb schon (fast) zu lang. Abhilfe könnte einmal das spiralförmige Aufwickeln der Antenne um den Teleskopmast bringen, sie wird dadurch um Etliches kürzer.
 Eine weitere Idee wäre der Betrieb dieser Antenne als eine sog. "UP and Outer":  Eine Dipolhälfte wird am Teletower befestigt, die andere Dipolhälfte wird in ein bis 2 Metern Höhe im rechten Winkel parallel zum Boden  gespannt. Damit wäre auch eine 40 m Band Variante  an einem 10 m Mast  praktikabel.
Inwieweit sich diese Aufbauform positiv oder negativ auf die  Effektivität dieser Antenne auswirkt, wäre noch zu untersuchen.

ausgewählte YouTube videos zur T2LT Antenne:

https://youtu.be/cBv69N8NLGA
https://youtu.be/g4sYTyzb3lw
https://youtu.be/g4sYTyzb3lw
https://youtu.be/J0vcJrPZWVU

https://youtu.be/5fr_R3KO6NY
 




Das Ende des "unteren"  Dipolschenkels
 mit PL-Stecker+ PL-Verbinder+ 
Bananenstecker mit oberen Strahler

das obere Strahlerende

die koaxiale Gleichtaktdrossel
für 20 m Betrieb (10 Windungen)-

kurzes Anschlusskabel

10 m Betrieb: 
5 Windungen, sehr langes Anschlusskabel